Wirus
- Aramis Freiherr von Maltzahn
- 10. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Hör doch bitte auf
so zu tun, als würde es mir gut gehen.
Ist dieses Unwohlsein mehr, als Du ertragen könntest,
oder bin ich selbst der Last zu viel?
Willst Zeilen nicht lesen; zu traurig.
Kannst Wörter nicht verstehen; zu viele.
Wenn ich etwas größer wär'
oder stärker gebrannt.
Hätte ich mehr Verstand
oder wäre nur etwas mehr wie er,
sind meine Symptome es dann wert, nicht übergangen zu werden?
Und wenn Du noch öfter mein Wohlbefinden
-- die Seelenruhe meines Wesens --
als Virus in Eurem System verstehst.
Wenn jeder Tropfen Medizin
mich weiter von Dir fortspült,
wenn Du noch einmal meinen Entzug als eine Beleidigung wahrnimmst.
Bin ...
ich der Virus in Deinem Heim?
ich der andere in "Wir gegen die anderen"?
ich ein Feind?
Wir sind Uns näher; gegen den anderen.
Wir ---- Uns ------ gegen --- anderen.
Wirus gegen andere.
Würdest Du bitte aufhören?
Leugne Krankheit meines Lebens
und Tod der Gesundheit wird Dich befallen,
auf Dich überlaufen.
Durch dieses Seil zieht alles klamme,
mit dem Du meine leblose Gestalt noch an Dich bindest.
Nenn mich Simulant,
der ich doch stets Wohlsein zugesprochen bekam.
Antibiotika, die mich so kränkten wie die Welt,
Pflaster, die Wunden verstecken,
Spritzen, um ins Koma zu verfallen.
Eine Verzögerung des Ausbruches.
Jetzt hör schon auf
die Symptome ignorieren zu wollen.
Bekämpfe den Ursprung.
Das Dogma Deiner Medizin:
"Was macht ihn wieder gesund?"
Vielleicht solltest Du einfach überlegen,
was meine Krankheit verhindert.
Begonnen am: 14.11.2024
Und damit starte ich ein neues Format der Eisernen Rose,
den LITERARISCHEN FREITAG.
Hier wird jeden Freitag um 17 Uhr einer meiner Texte veröffentlicht. Genre, länge, Thema und Datum spielen alle keine Rolle.
Aramis
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