Vielleicht
- Aramis Freiherr von Maltzahn
- 25. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Apr.
Ich möchte gern Frieden finden,
will ihn als wunderschönen Blumenstrauß.
Zu viele Wunden bluten die Pflaster ab.
Will als Erwachsener handeln,
einer von uns muss es ja sein.
Aber ich stecke noch im "Damals" fest,
als Deine Worte mein Wesen zerrissen.
Ob aus Absicht oder nicht,
aber Du hast mich getötet,
Du hast es getan.
Ohne Leiche kein Verbrechen.
Konnte mich in einen Zustand der Existenz flüchten.
Aber Du tatest es
immer, und immer wieder.
Und ja, ich lebe noch,
aber zu welchem Preis?
Jahrelang Antagonist in den schlimmsten Träumen
und ich habe das Monster gefüttert.
Bin jetzt alt genug, das Schaf unter dem Kostüm zu sehen.
Und all Deine Pläne wirken wie verzweifelte Versuche
einer Löwin, die sich mit Spatzen anlegt.
Du hast einen neuen Narren gefunden,
und benutzt alle, die Dich lieben.
Ich möchte gern Mitleid haben,
vielleicht an einem anderen Tag,
vielleicht mit weniger Schmerzen.
Und eventuell,
wenn der letzte Grind verheilt ist,
kann ich Dich als jemand anderen, als Deine Taten sehen.
Und nein, dann ist nicht alles O.K.
und das war es auch damals nicht.
Du kannst Dein Handeln nicht bereuen,
also hinterfrage ich es ein Leben lang.
Wolltest mich zerstören;
stehe noch immer.
Ist das nicht Zeugnis meiner Stärke?
Ein Stehaufmännchen im Sturm Deines Selbsthasses.
Ich will gern Frieden schließen.
Vielleicht, sobald ich nicht mehr auf dem Schlachtfeld stehe.
Nie werde ich verzeihen, aber
vielleicht morgen,
vielleicht am Tag danach
werde ich Dich vergessen.
Und mit jedem Jahr wächst mehr Liebe in Mir,
entfernt mich weiter
und weiter von der Person, die Du aus mir machen wolltest.
Wir wählen, was wir nicht verändern,
also entwickle ich mich
näher und näher an den Menschen, der ich sein möchte.
Distanziere mich von früheren Entwürfen.
Der Müll bringt sich selbst raus.
Und Du tust es immer und immer wieder.
Wer durch den Hass auf andere lebt,
wird nie Liebe in sich finden.
Ich weiß das jetzt
und vielleicht,
wirst auch Du das erkennen.
Wenn Du Frieden wählst
und die Bestie verhungern lässt.
Und vielleicht winke ich Dir dann von der anderen Seite zu.
Vielleicht erst nächstes Jahr, aber ich werde da sein.
Mit Abstand zwar,
denn vertrauen werde ich Dir nie mehr,
aber nah genug, um Dich anzulächeln.
Vielleicht nie, aber auch Du könntest da sein.
begonnen am 24.04.2025
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